Teichfilter Dimensionierung
Immer wieder werden uns Fragen gestellt wie: „Welchen Teichfilter brauche ich für meinen Gartenteich?“ oder „Kann ich diese oder jene Teichpumpe für meinen Teich nehmen?“ aber auch „Reicht ein Teichfilter xxx für meinen Gartenteich mit XX m³ Volumen aus?“
So oder so ähnlich erreichen uns immer wieder die Fragen unserer Leser. Darum will ich hier mal einige grundlegende Gedanken zur Auslegung und Dimensionierung von Teichfiltern und Teichpumpen niederschreiben.
Aussagen wie: „Für einen Teich mit X m³ Volumen braucht man diese Teichpumpe und diesen Teichfilter.“ oder „Ohne Fischbesatz braucht man keine Filteranlage.“ sind grober Unfug. Welche Teichpumpen und Teichfilter, und ob überhaupt Technik eingesetzt werden muss, ist von vielen Faktoren abhängig. Je nach Art des Teichs, der gewünschten Wasserqualität und den Vorlieben des Teichbesitzers kommen hier ganz unterschiedliche Konzepte zum tragen.
Verschiedene Teichtypen
Gartenteich als Pflanzteich ohne Fischbesatz
Gartenteich mit kleinen und wenigen Fischen
Naturnaher Koiteich
Koibecken mit Klarwasser
Naturnaher Badeteich
Klarwasser Badeteich
Schwimmteich mit Regenerationszone
Schwimmteich ohne Regenerationszone
Gartenteich für Kaltwasserfische wie Forellen
Teich als Basis für ein Wasserspiel oder einen Springbrunnen
Schildkrötenteich
Diese Liste von Teichtypen lässt sich sicherlich noch erweitern und auch Mischformen sind denkbar. Man kann sich leicht vorstellen, das diese Teichtypen gänzlich unterschiedliche Wasserqualitäten erfordern. Auch die Teichbesitzer haben ganz unterschiedliche Ansprüche. Der eine will nicht im trüben Wasser Baden, der Andere mag seine Fische im klaren Wasser beobachten, usw.
Eine Gemeinsamkeit lässt sich allerdings zu allen künstlichen Teichen feststellen. Um eine gleichbleibende Wasserqualität zu erhalten, brauchen wir ein stabiles biologisches oder technisches System. Im Regelfall wollen wir kein übermäßiges Algenwachstum haben und der Teich soll auch nicht unangenehm riechen. Was führt denn nun zu übermäßigem Algenwachstum oder dem sogenannten Umkippen des Teichs? Da im Gartenteich kein nennenswerter Austausch des Wassers erfolgt, außer man hat eine eigen Quelle, kann man den Gartenteich als geschlossenes System Betrachten. In diese System werden laufend Nährstoffe eingetragen. Dies geschieht durch Fischfutter, Staub, Blütenstaub, Laub, Rasenabschnitte und so weiter. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Nährstoffe die sich im Füllwasser befinden. Nährstoffentnahme passiert im Wesentlichen nur durch Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen. Um nun eine ausgeglichene Nährstoffbilanz im Teich zu bekommen müssen wir dafür sorgen, das mindestens soviele Nährstoffe wie eingebracht werden auch wieder aus dem Wasser entnommen werden. Somit können wir als Regel für ein stabiles System festhalten:
Eingebrachte Nährstoffe <= Entnommene Nährstoffe
Versuchen wir mal die Parameter für den Nährstoffeintrag zu betrachten. Bei allen Teichen ist die Fläche der Wasseroberfläche ein wichtiger Parameter für den Nährstoffeintrag. Auf eine großen Fläche kann sich Mehr Staub, Laub usw. absetzen. Die Nährstoffdichte im Wasser ist aber vom Volumen abhängig. Daraus folgt, mehr Volumen bei gleicher Fläche = kleinere Nährstoffkonzentration. Das zeigt, dass das Volumen nicht die entscheidende Große ist. Beim Eintrag durch Fischfutter haben wir eine direkte Abhängigkeit von der Futtermenge, die maßgeblich von der Anzahl und Größe der Fische vorgegeben wird und von den Menschen die füttern. Fische setzen ja nicht alle angebotenen Nährstoffe in Eigenmasse um, sondern scheiden einen Großteil der Nährstoffe wieder aus.
Nicht zu vernachlässigen sind auch Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Schwankungen im Pflanzenwachstum und jahreszeitlich bedingte Faktoren wie Laubeintrag im Herbst und so weiter.
Jetzt können wir mal das Erwähnte auf unsere verschiedenen Teichtypen übertragen. Ein Gartenteich, der gut Bepflanzt ist und bei dem man zumindest das Laub im Herbst und die abgestorbenen Pflanzenteile entfernt, wird ohne Technik ein stabiles biologisches System entwickeln. Bei wenig Fischen die sich aus dem Kreislauf und ohne zusätzliche Futtergabe ernähren wird das auch noch klappen. Übrigens dauert es recht lange bis sich ein stabiles biologisches System etabliert. Man muss im Regelfall schon einige Monate ansetzen. Aus allen anderen Teichtypen müssen wir mit geeigneten Teichfiltern die Nährstoffe entfernen. Alternativ kann man, falls geeignetes nährstoffarmes Füllwasser vorhanden ist, einen regelmäßigen (Teil)Wasseraustausch machen. Auch der beste Teichfilter kann nicht alle Schadstoffe entfernen, Schwermetalle und andere Schadstoffe die durch Windeintrag in den Teich gelangen müssen wir über einen regelmäßigen Teilwassertausch entfernen.
Aus den obigen Betrachtungen leiten sich einige einfache Regel zur Dimensionierung der Teichfilter ab.
- Jede Auslegung wird eine geschätzte Annäherung sein. Die Parameter sind zu vielfältig und viele nicht genau messbar.
- - Alles was wir mechanisch aus dem Wasser entnehmen können müssen wir nicht biologisch abbauen. Gute Vorfilter und regelmäßige Reinigung dieser Vorfilter.
- - Große Volumen und kleine Oberflächen ergeben eine hohe Verdünnung der Schad- und Nährstoffe. Tiefere Teiche sind besser. Auch thermisch wird der Teich mit zunehmender Tiefe stabiler.
- - Pflanzen unterstützen durch Nährstoffentnahme das Filtersystem.
- - Wasseraustausch ist in jedem Fall nötig um Schadstoffe die vom Filter nicht entfernt werden zu beseitigen.
- - Sonnenlicht regt das Wachstun von Algen an. Der Standort im Schatten oder Halbschatten ist besser.
Gerne könnt ihr uns zur Auslegung eurer Teichtechnik befragen. Aber gebt uns soviele Parameter wie möglich, dann können wir euch auch genauer beraten. Anfragen entweder über das Kontaktformular oder per E-Mail an info@teichbau-profi.de
Foto: Dagobert Wiedamann
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Teichpumpen sind die Herzen der Filteranlage am Teich. Ohne Teichpumpen geht im Teich nichts. Wichtige merkmale einer Teichpumpe sind Förderleistung, Förderhöhe und Stromvebrauch.
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